Über den Verein Pro Jungwacht und Blauring Baden

Das Wichtigste in Kürze

Der Verein Pro Jungwacht und Blauring Baden ist eine Organisation ehemaliger Jungwachtleiter und ehemaliger Blauringleiterinnen, die nach ihrer aktiven Leitertätigkeit den Kontakt zu den Scharen nicht ganz abreissen lassen wollen. 

Der Verein bezweckt die Förderung von Kontakten unter den Ehemaligen der Scharen sowie die Kontakte zu den aktiven Leiterinnen des Blauring Baden und zu den Leitern der Jungwacht Baden. Der VpJWBRB organisiert unter anderem gesellige Anlässe für die Ehemaligen. Nicht zuletzt soll dadurch ein Einblick in die aktuelle Tätigkeit der Scharen ermöglicht werden.


Gründungsphase

Am 4. Mai 1966 gründeten Leo Kalt (Präsident) und Peter Trottmann (Aktuar) einen Verein, den «Kreis der Ehemaligen der Jungwacht Baden». Dies war ein eigentlicher «Vorläufer» unseres heutigen Vereins. Auffällig ist, dass die statutarischen Zwecke fast deckungsgleich waren mit der heutigen Vereinsidee, insbesondere die Aspekte «Sammlung der austretenden Jungwächter und Leiter» und die «Pflege der Freundschaft». Kaum ein Jahr später, am 11. Januar 1967, wurde auf Anregung der Kirchenpflege ein neuer Verein mit dem Namen «Verein pro Jungwacht Baden» (VpJWB) gegründet. Er hatte dieselben Zwecke wie sein Vorgänger, doch war er gesellschaftlich breiter abgestützt. Die Hauptaufgabe galt der Errichtung und Verwaltung des Jungwachtheims.

Gründungsmitglieder

Zum ersten Präsidenten wurde Altstadtrat Walter Höchli und zum Vizepräsidenten Melchior Rothenfluh gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder hiessen Dr. Franz Cerncic (juristischer Berater), Kurt Wettstein und Leo Kalt. Die Jungwacht wurde durch den Präses Pater Albert Breitenmoser und den Scharleiter Josef Höfler im Vorstand vertreten.

Idee und Zweck des Vereins

Seit der Gründung der Jungwacht Baden am 9. September 1934 war die Leitung der Schar dauernd auf der Suche nach Räumlichkeiten. Diverse Umzüge fanden statt und der Wunsch nach einem eigenen Heim wurde immer deutlicher. Aus den Gründungsstatuten ging folgender Zweck klar hervor:

«Der Verein bezweckt die ideelle Betreuung und finanzielle Unterstützung der Jungwacht in der röm. kath. Pfarrei von Baden, insbesondere die Errichtung und Verwaltung des Jungwachtheimes.»

Der Verein entstand historisch auch aus einer rechtlichen Notwendigkeit heraus: Die Jungwacht Baden war eine Organisation und kein Verein, entsprach also rechtlich keiner Gesellschaftsform. Allein hätte die Schar kein Jungwachtheim bauen und keine Verträge abschliessen können, ohne dass einzelne Leiter oder deren Eltern dafür gehaftet hätten.

Der Verein war schon eineinhalb Jahre nach seiner Gründung erfolgreich. Am 31. August 1968 war in der Tagespresse unter den Verhandlungen des Gemeinderates der Stadt Baden zu lesen:

«Baubewilligungen werden erteilt: ‹Der Pfadfinderabteilung Hochwacht und der Jungwacht Baden für die Erstellung eines Jugendzentrums auf den Parzellen Nr. 2521 und 1525, Rütibuck.› »

Bau und Unterhalt des Jungwachtheims

1972 konnten die restlichen Mittel für den ohne Innenausbau Fr. 109‘300.– teuren Bau des Jungwachtheimes durch eine Erbschaft aufgebracht werden. Der VpJWB und die Kirchgemeinde erbten je zur Hälfte eine Liegenschaft an der Schönaustrasse 21 (heute Kanti-Foyer). In einem Vertrag trat dann der Verein pro Jungwacht seine Hälfte (Fr. 90‘000.–) an die Kirchgemeinde ab. Mit dem Erlös wurden die restlichen Schulden des Heimbaus getilgt.

37 volle Jahre hatte die Jungwacht Baden auf ein eigenes Heim warten müssen. Dass dieser Traum Wirklichkeit wurde, ist vielen zu verdanken, die nie locker liessen: Dem damaligen Präses Pater Albert Breitenmoser, den Leitern, den Ehemaligen und dem VpJWB.

Während vieler Jahre bezahlte der VpJWB aus seinem Vermögen mit seinen Mitgliederbeiträgen die Kosten für den Heimunterhalt. Dazu gehörten zum Beispiel kleinere Umbauten und Sanierungen, Strom, Wasser und Versicherungen. Seit der Fertigstellung kümmerte sich der Verein zusammen mit der Jungwacht um die Verwaltung des Heims. In Absprache mit dem Leiterteam wurden Schäden und Renovationsbegehren an die Hausbesitzerin, die katholische Kirchgemeinde Baden-Ennetbaden, gemeldet.

Der Unterhalt des Jungwachtheims ist heute Aufgabe der katholischen Kirchgemeinde Baden-Ennetbaden. Seit dem Bau hat die Kirchgemeinde über eine halbe Million Franken in Sanierungsarbeiten und Unterhaltskosten investiert, was für die Jungwacht Baden und auch für den Verein pro Jungwacht undBlauring Baden unmöglich gewesen wäre. An dieser Stelle ein grosses Danke!


Ziele des Vereins damals und heute

Der Verein in seiner heutigen Form hat seine Zielsetzung den veränderten Bedingungen angepasst. Nachdem der VpJWB während der ersten Jahre nur aus einem kleinen Vorstand bestanden hatte, wurde der Verein ab 1982 und insbesondere ab dem 50-Jahr-Jubiläum der Jungwacht Baden 1984 geöffnet. Die Mitgliederzahl stieg seither kontinuierlich an. Der Verein bot ein bescheidenes Jahresprogramm für ehemalige Jungwächter und Sympathisanten, die einen losen Kontakt untereinander und zur Jungwacht Baden nicht ganz verlieren wollten.

Verwaltung des Jungwachtheims und Rechtssicherheit

Neben der Verwaltung des Jungwachtheims galt der Verein pro Jungwacht als rechtlicher Ansprechpartner der Schar. Der Verein war sozusagen die gesetzliche Vertretung der Schar, denn die Jungwacht Baden war eine Organisation, also kein Verein und daher juristisch nicht existent. Die Idee des VpJWB hatte Vorbildwirkung. Da viele Scharen im ganzen Land in derselben Lage waren, wurde die Vereinsform Anfang der 1990er-Jahre über einen Beitritt in einen Kantonalverein durch die Kantonsleitungen von Jungwacht und Blauring angeboten und rechtlich geregelt.

Neuausrichtung

Mit der Statutenrevision an der Generalversammlung vom 31. August 1985 wurde ein Teil des Vereinszwecks hinfällig, nämlich die Verwaltung des Jungwachtheims. Das Jungwachtheim war errichtet und die Verträge mit der Kirchgemeinde abgeschlossen. Bis zu diesem Zeitpunkt hiess der Verein zudem formell «Verein pro Jungwacht Baden-Ennetbaden». 1985 wurde in der Vereinsbezeichnung der Ort Ennetbaden gestrichen, da kaum je eine Beziehung zu den bis Anfang der 2000er-Jahre bestehenden Ennetbadener Scharen gepflegt wurde.

Ehemaligenorganisation mit vereinseigenem Jahresprogramm

Der Vorstand holte betreffend Aktivitäten die Bedürfnisse der Mitglieder ab. Es wurden aber meist keine Wünsche angemeldet, daher wies das Jahresprogramm bewusst nur ganz wenige Aktivitäten auf. Dieses minimale Jahresprogramm garantierte, dass sich die Vereinsmitglieder über die Jahre nicht ganz aus den Augen verloren.

In den 1980er-Jahren schien es nicht mehr möglich, die vielen älteren Ehemaligen für den Verein zu aktivieren, mehrere Versuche scheiterten. Das Jahresprogramm wurde damals auf die «jungausgetretenen» Ehemaligen ausgerichtet, um den direkten Übertritt von der Schar in den VpJWB als «logischen Schritt» zu fördern. Diese Gruppe Ehemaliger sollte das Gesicht des Vereins in Zukunft prägen. So wurde die gewünschte Annäherung an die Zielsetzung «Ehemaligenorganisation» mit Erfolg eingeleitet.

Im April 1989 schreibt der Vorstand den Vereinsmitgliedern folgende Zeilen:

«Der Verein pro Jungwacht Baden windet sich langsam aus dem jahrzehntelangen Halbschlaf. Die Voraussetzungen für eine tragfähige Ehemaligenorganisation unserer Schar sind besser als je zuvor. Sehen kann man dies nicht zuletzt am guten Kontakt mit dem Leiterteam und am erstmals erstellten Jahresprogramm mit vereinseigenen Aktivitäten. Die ursprüngliche und in den Statuten festgehaltene Idee des Zusammenschlusses aller an der Jungwacht Baden Interessierten und Ehemaligenwird damit hoffentlich und endlich den Erwartungen gerecht.»


Einbindung Blauring Baden

1988 wurde im Vorstand die Frage diskutiert, wie stark der VpJWB mit dem Blauring Baden in Kontakt treten soll. Der Vorstand war zurückhaltend und kam damals zum Schluss,

«dass wir unsere Aktivitäten in erster Linie auf den bisherigen Vereinszweck konzentrieren wollen, die rechtliche, ideelle und finanzielle Unterstützung der Jungwacht Baden und Ehemaligenorganisation der Jungwacht Baden».

Danach wurde intern weiter darüber diskutiert und 2002 begrüsste der Vorstand, die Ehemaligenorganisation offiziell auch für die Ehemaligen des Blauring Baden zu öffnen. Im Protokoll der Generalversammlung steht:

«Dies entspricht auch dem Zeitgeist, auf Bundesebene arbeiten Blauring und Jungwacht seit Jahren zusammen. Das Theater heisst dieses Jahr erstmals Jungwacht-Blauring-Theater. »

Der Vorstand wollte aber das Bedürfnis und die Entwicklung erst einmal verfolgen und der Name des Vereins blieb vorerst bestehen. 

2006 beschloss der Vorstand, den Vereinszweck auf den Blauring Baden auszuweiten und den Namen offiziell zu ändern auf Verein pro Jungwacht und Blauring Baden (VpJWBRB). Anstelle der Gründung eines eigenen Vereins der Ehemaligen des Blauring Baden war die Idee entstanden, die Zukunft in einem gemeinsamen Verein der Ehemaligen zu gestalten. So treffen sich seither Ehemalige beider Vereine gemeinsam, da sich die Zusammenarbeit der beiden Scharen auch im aktiven Scharleben seit Anfang der 1990er-Jahre intensiviert und verbessert hatte.

Seit 2006 wird der Vorstand durch ein Co-Präsidium geleitet mit je einem Präsidenten (Vertretung Jungwacht) und einer Präsidentin (Vertretung Blauring). Das erste Co-Präsidium unter Lukas Villiger und Regula Bouvard-Villiger verfolgte während dreier Amtsperioden konsequent das Ziel, das Gesicht und die Identität des Vereins zu stärken. Der Blauring stellt heute rund die Hälfte der Vorstandsmitglieder und die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Mit der Einbindung des Blauring stieg die Mitgliederzahl des VpJWBRB sprunghaft an und das Vereinsleben wurde aktiver.


Positionierung und Aktivitäten heute

Der Verein bezweckt heute die Förderung von Kontakten unter den Ehemaligen der Scharen sowie die Kontakte zu den aktiven Leiterinnen des Blauring Baden und zu den Leitern der Jungwacht Baden. Der VpJWBRB organisiert unter anderem gesellige Anlässe für die Ehemaligen. Nicht zuletzt soll dadurch auch ein Einblick in die aktuelle Tätigkeit der Scharen ermöglicht werden und ein wenig Nostalgie ist erlaubt. Der Verein abonnierte für alle Mitglieder die Scharzeitung «Grünspecht» (beziehungsweise «Blaziba» beim Blauring), um die Ehemaligen laufend über die Aktivitäten von Jungwacht und Blauring zu orientieren. 

Der Verein sieht sich heute als Organisation ehemaliger Jungwachtleiter und ehemaliger Blauringleiterinnen, die nach ihrer aktiven Leitertätigkeit den Kontakt zu den Scharen nicht ganz abreissen lassen wollen. Dabei wollen die Mitglieder den Leiterteams nicht in die die Töpfe schauen oder darin umrühren. Der Verein soll als Anlaufstelle für das Leiterteam dienen, falls eine unserer Scharen einmal in ernsthaften Schwierigkeiten stecken sollte und Unterstützung braucht.

Ein bescheidenes Jahresprogramm von zwei bis drei Aktivitäten garantiert, dass die Struktur des Vereins erhalten bleibt. Bei fast allen Aktivitäten sind die Leiterteams eingeladen, damit der Kontakt zu den Scharen erhalten bleibt. 

Der Nachwuchs im VpJWBRB ist bis heute gesichert, indem ungefähr seit der Jahrtausendwende die austretenden Jungwachtleiter – und seit 2006 auch die Blauringleiterinnen – dem Ehemaligenverein beitreten beziehungsweise automatisch angemeldet werden. Sie müssen bei Nichtinteresse den Austritt geben. Dieser «Systemwechsel» erwies sich als gute Idee und führte zu einer Mitgliederzahl von heute 257 Mitgliedern.

Wir sind überzeugt, dass unsere Scharen Jungwacht Baden und Blauring Baden mit ihrer vorbildlichen Jugendarbeit auf einen starken Background (sprich Lobby) zählen können sollen.